"Damit habe ich nichts zu tun"

Ausstellung im Kunstverein Kunst&Co in Flensburg vom 03.02.17 - 05.02.17

Entsprungen

 Bin ich zwei, drei, ganz viele? Oder doch nur die Eine? Kenne ich mich? Komme ich vorwärts? Wo ist vorne? Wohin führt mich der erste Schritt? Habe ich den überhaupt schon gemacht?
Und wenn ja, in welche Richtung? Bewegung oder Stillstand? Kann ich entfliehen?
Trügerische Mitte.

Material: Acryl und Tusche auf Aquarellpapier
Maße:
27 cm x 20 cm

Fremdheit des Selbst

Was ist fremd am Fremden? Die Anderen? Ich selbst? Ist es die Andersartigkeit oder meine Eigenart? Häufig bin ich mir der Welt unsicher und unsicher in der Welt. Bin ich hinausgefallen aus der Welt?

Es sind wohl die Menschen, zu denen ich nicht passe. Gehöre ich nicht dazu? Oder möchte ich es gar nicht? So wie Gottfried Benn es in 'Was schlimm ist' beschreibt:

Sehr schlimm: eingeladen sein,
wenn zu Hause die Räume stiller,
der Café besser
und keine Unterhaltung nötig ist.

Trotzdem suche ich mir immer wieder Andere für ein vermeintlich wohliges Zugehörigkeitsgefühl und scheinbare Aufwertung.

Möchte ich nicht lieber nur Beobachter sein?

Die Fremdheit des Selbst ist die verborgene Seite der Identität. Ich bin unsicher, ob ich sie wirklich kennen lernen möchte. Mein Offensichtliches ist mir so vertraut.

Ist es vielleicht besser, an meiner Oberfläche zu bleiben?

Die Zerrissenheit zwischen Neugier, Selbstverwirklichung und Angst, das Springen zwischen den Perspektiven und die Abhängigkeit von der eigenen Verfasstheit geben der Fremdheit meines Selbst viele Gesichter, lässt mich diese aber auch in vielen Gesichtern erkennen. Was ist Fassade, was Maske, was Ausdruck als Spiegelung des Selbst? Manifestiert sich die Fremdheit als ein Nichtverstehen des Anderen? Und ist der Terror unserer Tage ein Menetekel zukünftiger Entfremdungen?  Es wirft so viele Fragen auf und ich finde in mir nur Antworten wie warmen Sand in den Händen.

Gedanken, die ich nicht greifen kann, kann ich nicht planen. Mit meinen Bildern versuche ich mich und die Welt auf einer inneren Ebene zu ordnen und zu verstehen.